Dokumentarfilm und Fotografie in der englischsprachigen Ethnologie

Die 2007 erschienene Dissertation ist in 2008 besprochen worden:

Henning Engelke: Dokumentarfilm und Fotografie. Bildstrategien in der englischsprachigen Ethnologie 1936-1986, Mann (Gebr.), Berlin, 1. Auflage, August 2007, ISBN 3786125465.

Besprechungen und Zusammenfassungen via

  • sehepunkte Ausgabe 8 (2008), Nr. 10
    … Den Beginn des Untersuchungszeitraums markiert das fotobasierte Forschungsprojekt „Balinese Character: A Photographic Analysis“ von Margaret Mead und Gregory Bateson (1942). Mead und Bateson gelten als Pioniere in der Entwicklung einer Methode der Datenerhebung, die weitgehend auf Fotografien sozialen Verhaltens beruht – wenn die Ergebnisse aus heutiger Sicht auch eher fragwürdig erscheinen. Zu den weiteren Hauptquellen der Studie Engelkes gehören einige der einflussreichsten ethnografischen Filme. Ausführlich diskutiert werden die Werke von David und Judith MacDougall („To Live With Herds“ 1971, Turkana-Trilogie 1977-1981), John Marshall („The Hunters“ 1957), Ian Dunlop („Desert People“ 1966), Robert Gardner („Dead Birds“ 1964, „Forest of Bliss“ 1986) und Timothy Asch („The Ax Fight“ 1974). Eine Besonderheit im Filmkorpus bildet die Arbeit der Experimentalfilmerin Maya Deren, die sich in den 1940er/50er Jahren mit Voodoo-Ritualen auf Haiti beschäftigt hat. …
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    … Es gelingt dem Autor, die Entwicklung von Bildkonzepten innerhalb dieser Tradition anhand von exemplarischen Fotoserien und Filmen nachzuzeichnen und ihre weitreichenden bildgeschichtlichen Bezüge aufzudecken: So spielen in den 1930er Jahren die kulturhistorischen Auffassungen Aby Warburgs eine zentrale Rolle für die Verwendung und Auswertung von Fotografien. Zudem prägen Vorstellungen des kulturell Anderen, wie sie sich auch in der bildenden Kunst der Moderne oder im Avantgardefilm zeigten, Konzepte von Authentizität im ethnographischen Film. Bestimmte Bildstrategien, so wird deutlich, sollen Objektivität und Authentizität garantieren und verweisen zugleich auf jene exotistischen Phantasien des Anderen, welche die kulturrelativistische Ethnologie des 20. Jahrhunderts zu überwinden suchte. …