„Die Zukunft der Fotografie(n)“
Jahresrückblick: Die Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Photographie mit dem Titel „Die Zukunft der Fotografie(n)“ war sowohl technischen als auch fotohistorischen Fragestellungen gewidmet, wobei sich das Thema der digitalen Konservierung und Archivierung von Bildern stark in der Vordergrund drängte. Dies hatte weniger mit den Vorlieben der Veranstalter zu tun, als mit der Frage der Archivierung digitaler Daten, die sich für die Archive in geradezu dramatischer Weise stellt.
Ein Archivar bemerkte: „Wir haben für unsere Stadt eine kontinuierliche bildliche Überlieferung, bis zur Einführung der digitalen Fotografie.“ Das Fehlen von Konzepten für die Übernahme und das Handling digitaler Sammlungen wurde von Seiten der Archive allseits beklagt. Dagegen kam bei der Podiumsdiskussion am ersten Abend der richtige Einwand: „Die technischen Möglichkeiten sind da, man muss Sie nur anwenden.“
Warum die Einrichtung digitaler Archive in der Praxis so viele Probleme bereitet, hat sehr verschiedenen Ursachen. Die magere finanzielle Situation ist sicherlich ein Grund, auch die eher auf die Bedürfnisse der Verwaltungen abgestellten Strukturen der EDV-Abteilungen, für die offene Dateiformate zum Zwecke der Langzeitarchivierung vermutlich eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Beim weiteren Recherchieren verstärkt sich jedoch der Eindruck, dass die Frage der Langzeitarchivierung digitaler Daten auf Seiten der Archive vielfach auf einem unzureichenden Niveau diskutiert wird: Daten gehören nicht auf CDs oder DVDs, Sicherheit und Lesbarkeit sind nur durch ständiges Migrieren und Kopieren zu lösen. Also: Server/ RAID-Arrays kaufen und die Daten möglichst schnell aus proprietären Formaten konvertieren. Jedenfalls hat die Tagung gezeigt, dass das Know-how derzeit recht ungleich verteilt ist.
Besprechungen der Tagung:
http://www.taz.de/pt/2004/11/02/a0296.nf/text.ges,1